Beim Buchen muss man bei einer passenden Verbindung Antworten auf mehrere Fragen berücksichtigen.
- Habe ich eine gültige Fahrradkarte?
- Möchte ich für mich eine Platzreservierung buchen?
- Kann ich eventuell stornieren?
- Kann ich auch einen anderen Zug nehmen?
- Umsteigen
Zu 1.
Fährt man mit dem Rad mit der Bahn, so gibt es je nach Region und Strecke oft sehr unterschiedliche Fahrradkarten, die ich bisher noch nicht übersichtlich aufgeführt gefunden habe.
Bleibt man innerhalb eines Verkehrsverbundes, braucht man eine andere Fahrradkarte, als wenn man den Verbund wechselt oder „reine“ DB-Verbindungen nutzt. Hört sich kompliziert an, ist es leider auch!
Am einfachsten ist es bei einer ICE-Verbindung. Da bucht man die Fahrradkarte gleich mit dem Personenfahrticket.
Bei anderen Verbindungen muss man die Fahrradkarte oft zusätzlich buchen, was leider auch nicht immer in der DB-App geht oder dort sehr versteckt ist. Ich ziehe mir dann oft vor Antritt der Reise an einem Automaten am Bahnhof eine Fahrradkarte.
Zu 2.
Ob man eine Platzreservierung braucht, ist eine Abwägung zwischen Kosten und Risiko. Ist eine niedrige Auslastung des Zuges zu erwarten (siehe Verbindungssuche), kann man vielleicht darauf verzichten. Bucht man die Platzreservierung gleich in der App mit dem Fahrrad, so bekommt man immer eine Platzreservierung in der Nähe des Fahrradabteils. Zu beachten ist hier z.B., dass man bei einer Alternativverbindung nach einem Umstieg aufgrund von Planänderungen keine Platzreservierung mehr hat. Das kann vor allem für das Fahrrad arg böse sein. Siehe dazu meine Anekdote von der Fahrt nach München.
Wer keine Platzreservierung bucht und sich selbst einen Platz sucht, sollte sich nicht auf die an/über den Sitzen angebrachten elektronischen Täfelchen verlassen. Siehe dazu meine Anekdote von der Fahrt von München nach Mannheim.
Zu 3.

Beim Buchen des Tickets werden einem im Allgemeinen drei Arten von Tickets angeboten, deren Preis in der angegeben Reihenfolge ansteigt: Supersparticket, Sparticket und Flexticket. Im Grunde sagen die Namen schon, was sich dahinter verbirgt. Das sind allen voran die Stornierung und die Zugbindung.
Beim Supersparticket kann man nicht stornieren. Dieses Ticket empfiehlt sich also eher bei einem sehr kurzfristigem Buchen, wenn man sich sicher ist, die Reise auch anzutreten.
Beim Sparticket kann man stornieren, es wird aber eine Gebühr von 10€ einbehalten.
Beim Flexticket kann man bis einen Tag vor Antritt der Reise kostenlos stornieren.
Wie man im Beispiel Düsseldorf – Garmisch sieht, ist der preisliche Unterschied zwischen der Super-Sparpreis und dem Sparpreis nicht sonderlich groß.
Hier ein Auszug aus den Informationen der DB dazu.
Was ist der Unterschied zwischen Flexpreis, Sparpreis und Super Sparpreis?
Flexpreis:
- Sie sind nicht an einen bestimmten Zug gebunden.
- Sie können am Reisetag zu jeder Uhrzeit fahren.
- Sie können die Fahrt unterbrechen und am nächsten Tag fortsetzen.
- Für Strecken unter 100 Kilometern haben Sie einen Tag Zeit.
- Für Strecken über 100 Kilometer haben Sie zwei Tage Zeit.
Sparpreis und Super Sparpreis:
- Sie sind an den gebuchten Fernverkehrszug gebunden.
- Nahverkehrszüge vor oder nach dem Fernverkehrszug können Sie frei wählen.
Wichtige Bedingungen für alle Ticketarten:
- Fahrkarten online, im Reisezentrum oder in Agenturen als digitales Ticket ab 12 Monate im Voraus bis kurz vor der Abfahrt erhältlich.
- Flexpreis: Sitzplatzreservierung in der 1. Klasse inklusive. In der 2. Klasse optional.
- Umbuchungen in die 1. Klasse sind nur beim Flexpreis möglich.
- Kinder bis einschließlich 14 Jahre reisen in Begleitung eines Reisenden ab 15 Jahren kostenfrei
- Die BahnCard 25 oder 50 bietet Rabatte auf alle Ticketarten.
- Flexpreis-Tickets können bis zu einem Tag vor der Reise kostenfrei umgetauscht oder storniert werden. Danach fallen Gebühren an.
- Sparpreis-Tickets können bis einen Tag vor Reisebeginn storniert werden – dies kostet 10 Euro. Danach ist keine Stornierung mehr möglich. Super Sparpreis-Tickets sind vom Umtausch und Stornierung ausgeschlossen.
- Tickets können innerhalb von 3 Stunden nach der Buchung kostenlos storniert werden.
City-Ticket:
- Flexpreis-Tickets beinhalten das City-Ticket für Fahrten im Nahverkehr der teilnehmenden Städte.
- Super Sparpreis- und Sparpreis-Tickets können das City-Ticket gegen eine Gebühr zusätzlich enthalten.
Zu 4.
Bei den Spartickets gibt es im Fernverkehr eine Zugbindung. Diese kann unter gewissen Umständen aufgehoben werden. Im Nahverkehr gibt es keine Zugbindung.
Dazu auch hier ein Auszug aus den Infos der Bahn.
Die Zugbindung wird bei Verspätung aufgehoben, wenn:
- Sie durch Verschulden der DB Ihren Anschlusszug nicht erreichen.
- Ihr Zug ausfällt.
- Eine Verspätung von mehr als 20 Minuten am Zielort zu erwarten ist.
Die Zugbindung ist aufgehoben bei Änderungen im Fahrplan, z.B. wegen Baustellen, wenn:
- Sie durch die Fahrplanänderung mehr als 20 Minuten später ankommen.
- Der Zug oder ein Halt ausfällt.
- Die Verbindung zwischen Start und Ziel abgebrochen wird.
Wenn Sie trotz großzügiger Umsteigezeiten einen früheren Anschlusszug erreichen, dürfen Sie diesen auch mit einem zuggebundenen Ticket nutzen. In solchen Fällen heben wir die Zugbindung auf, um mehr Flexibilität zu bieten.
Bei aufgehobener Zugbindung ist aber Vorsicht geboten! Diese gilt zunächst nur für Personen. Da man eine Reservierung für den Fahrradstellplatz oft nicht auf einen anderen Zug übertragen kann, hilft das Aufheben der Zugbindung einem Radbesitzer nicht viel. Meine Erfahrung ist, dass die Zugbegleitung oft auch nicht herausfinden kann, ob es im Alternativzug freie Fahrradstellplätze gibt.
Zu 5.
Das Umsteigen ist für mich immer die Situation, in der ich am meisten angespannt bin. Hier die FAQ dazu.
- Reicht die Zeit?
- Auf welchem Bahnsteig geht es weiter?
- Wie wechsle ich am einfachsten den Bahnsteig?
- Welche Möglichkeiten habe ich beim Verpassen des Anschlusszuges?
- Wann und wie kann ich Entschädigung beantragen?
- Zwischenstopps
Die Umstiegszeit sollte man von Anfang an beim Buchen schon so wählen, dass man einen Puffer von 10-15 min Verspätung des ersten Zuges plus die Wechselzeit zum neuen Gleis einplant. Die Wechselzeit hängt stark von den Gegebenheit ab. Manchmal muss man nur auf die andere Bahnsteigseite und manchmal sind längere Wege nötig. Um das herauszufinden, sucht man sich die Infos sowohl im Reiseplan (Bahnsteignummern) als auch auf der Infoseite „bahnhof.de“ oder durch Tippen auf den entsprechenden Bahnhof in der App. Die Umstiegszeit kann man beim Buchen bzw. bei der Verbindungssuche bei den Optionen einstellen.
Auf welchem Bahnsteig es weitergeht, erfährt man natürlich zunächst mal im Reiseplan. Es empfiehlt sich, schon vor Antritt der Reise anzuschauen, wie die Situation am Umsteigebahnhof ist („bahnhof.de“ oder tippen auf den Bahnhof in der App). Wichtig ist auch, dass man Aktualisierungen zur Reise in der App eingeschaltet hat und den Durchsagen im Zug und auf dem Bahnsteig aufmerksam folgt, da es recht oft bei Verspätungen zu Gleichwechseln kommt.
Über den Bahnsteigwechsel habe ich an anderer Stelle (Auf Bahnhöfen) schon Infos eingestellt.
Verpasst man den Anschlusszug durch Ausfall oder Verspätung der DB, wird die Zugbindung aufgehoben. Auch dazu habe ich oben schon Infos eingestellt. Wegen des Problems mit der Fahrradreservierung in ICE/EC/IC empfiehlt es sich, selbst nach einer geeigneten neuen Verbindung zu suchen, weil meiner Erfahrung nach die angebotenen Alternativen der App oft nicht diese notwendige Reservierung berücksichtigen. Grundsätzlich kann man also jede andere alternative Verbindung nutzen – wenn das auch für das Fahrrad gilt!!!
Entschädigung kann man ab einer Verspätung von 60 min am Zielort einer Reise beantragen. Je nach Größe der Verspätung bekommt man mehr oder weniger Geld zurück. Ein Entschädigungsantrag ist mit Hilfe der App recht einfach zu stellen, immer allerdings erst nach der theoretischen Ankunft am Zielort. Dazu scrollt man im Reiseplan ganz nach unten. Dort gibt es den Button „Weitere Aktionen“. Wenn man auf den tippt, kann man stornieren, die Rechnung öffnen und eine Entschädigung beantragen. Man tippt also auf diese Option und folgt den weiteren Anweisungen. Die Erstattung dauert dann gerne man ein paar Tage.

Zwischenstopps kann man natürlich aus mehreren verschiedenen Gründen einplanen. Zwei oder mehr Zugverbindungen, die zeitlich deutlich auseinanderliegen, kann man in der Bahn-App zusammenlegen. Das hat den Vorteil, dass sie danach als eine Reise zählen und damit auch diese rechtlichen Ansprüche gelten. In meiner Anekdote von Rauswurf in Stuttgart hatte ich mir selbst zwei Zugverbindungen (Düsseldorf – Stuttgart und danach Stuttgart – München) gebucht, weil mir die Bahn-App diese Option wegen der Fahrradreservierung nicht anzeigte, ich diese Verbindung aber als möglich mit Fahrrad ausgetüftelt hatte. Ich habe aber beide Tickets getrennt gebucht. Das würde ich heute anders machen.
Beim Buchen der Verbindung von z.B. Düsseldorf – München, die direkt nicht geht, aber mit Umsteigen in Stuttgart, lässt man in der Verbindungssuche „Düsseldorf – München“ suchen. In den Optionen (wo auch die Fahrradmitnahme angegeben wird), gibt es mehrere Optionen zur Einstellung. Unten gibt es Zwischenhalte. Tippt man auf „Zwischenhalte“ und danach „Zwischenhalt zufügen“, kann man den Bahnhof des Zwischenhalts und die Dauer des Aufenthalts angeben. Durch den „Zurückpfell oben links gelangt man wieder in die Suchmaske. In meinem Beispiel habe ich Stuttgart und 2 Stunden angegeben.


Dann sucht die App nach einer entsprechenden Verbindung. Der große Vorteil besteht darin, dass man nun die beiden Zugverbindungen zu einer Reise kombiniert hat und rechtlich damit mehr Vorteile hat und auch Infos über die gesamte Reise bekommt. Das lässt sich auch mit mehreren Zwischenstopps machen.